Montag, 30. Dezember 2013

füller für heizung oder ölsysteme

da ein teil meines heizungs-netzes im winter abgestellt ist und auffrieren könnte, befülle ich die heizung mit frostschutz. das befüllen bzw. das nachfüllen mit wasser und frostschutz hat sich immer etwas kompliziert gestaltet. deshalb hab ich mir einen druckluft-füllbehälter für die heizung gebaut.


das grundgerät ist ein druckluftbehälter eines lkw. die vorhandenen öffnungen wurden weitgehend genutzt. nur eine wurde verschlossen, eine weitere musste neu gebohrt werden. auf allen öffnungen wurden zollgewinde aufgeschweißt, da die feingewinde für mich nicht brauchbar waren. verwendet wurden niro-elektroden.

beim schweißen hat sich übrigens herausgestellt, dass der behälter unbedingt drucklos sein muss. sonst bahnt sich die entweichende luft durch das geschmolzene metall immer wieder einen weg nach draußen und die schweiss-stellen werden nie dicht. der behälter wurde aufgepumpt und die schweiss-stellen mit seifenwasser auf dichtheit kontrolliert. wenn wo seifenblasen entstehen, luft vollständig ablassen, stelle reinigen und erst dann dicht schweißen!

an der oberseite wurde ein luftfüllanschluss mit absperrung und manometer zum einen und ein großer einfüllstutzen mit absperrung zum anderen eingeschweißt. der große stutzen ist wie gesagt zum befüllen und zum messen des füllstandes mit einer mess-stange gedacht.


unten wurden transportrollen sowie eine ablass-öffnung für einen allfälligen bodensatz sowie eine füllöffnung zum anschluss an das heizungsnetz montiert. der schnellkuppler für den füllschlauch fehlt noch.


nach dem gründlichen spülen des innenbehälters, der de facto innen nicht rostig war, kann der behälter zur hälfte oder etwas mehr mit frostschutz oder einer frostschutzlösung gefüllt werden. der inhalt richtet sich am gefrierpunkt des heizungswassers. will ich den gefrierpunkt weiter absenken, fülle ich reines frostschutzkonzentrat in den druckbehälter.

anschließend wird der druckbehälter mit einem handelsüblichen kompressor auf ca. 2 bar vorgedrückt. nach dem öffnen des füllventils fließt nun frostschutz über den füllschlauch ins heizungsnetz. wird der gewünschte netzdruck erreicht, schließe ich das ventil wieder. anschließend wird das heizungssystem an den chronischen luftsammelstellen entlüftet. sollte der heizungsnetzdruck unter den gewünschten wert abfallen, wird nochmals frostschutz nachgefüllt. anschließend druck oben ablassen und wieder schließen, damit kein schmutz eindringen kann. der frostschutz kann im behälter verbleiben. wird wasser nachgefüllt, sollte zur gänze abgelassen werden. reines wasser kann auch direkt mit dem wasserschlauch eingefüllt werden, dazu wird keine eigene füllvorrichtung benötigt.

wichtige info am rande: laut installateur wirken stark verdünnte frostschutz-lösungen sehr korrosiv auf das heizungsnetz. d.h. im klartext entweder mind. auf - 10 grad einstellen oder reines wenn möglich aufbereitetes wasser verwenden. bei kalkfreiem wasser kann der kessel- und heizungsnetz-hersteller unter umständen auch zusätze wie natrium-sulfat und natrium-phosphat vorschreiben.

die füll-vorrichtung ist in dieser art auch für das füllen von ölen zb. in schlepper geeignet. wichtig ist dabei, dass der behälter innen wirklich ganz sauber ist. unter umständen ist es auch sinnvoll, einen ölfilter oder einen kraftstoff-vorabscheider vorzuschalten. hydrauliksysteme könnten auch über die hydraulikanschlüsse befüllt werden. insbesondere wo die füllöffnungen schwer zu erreichen oder sehr verschmutzungsgefährdet sind.dazu wird einfach ein schlauch mit einem passenden hydrauliksteckanschluss montiert.